Ich erzähle gerne eine Geschichte von meiner geliebten Hündin Bella. Bella war, wie viele Hunde, voller Energie und immer in Bewegung. Eines Tages jedoch bemerkte ich etwas an ihr, das meine Aufmerksamkeit erregte. Während sie im Garten spielte, stoppte sie plötzlich und saß einfach da. Sie starrte ruhig auf einen Schmetterling, der auf einer Blume sass. Sie war völlig entspannt, atmete ruhig ein und aus und ihre volle Aufmerksamkeit galt diesem einzigen Moment. Bella war achtsam.
Die Kunst der Achtsamkeit ist ein ähnliches Konzept. Achtsamkeit ist die Praxis, uns voll und ganz auf den jetzigen Moment zu konzentrieren, mit offenem Geist und ohne Wertung. In unserer hektischen Welt, in der wir immer unterwegs sind und ständig nach dem nächstbesten suchen, kann Achtsamkeit uns helfen, zur Ruhe zu kommen.
Achtsamkeit ist eine intensive, aber lohnende Disziplin. Und wie jede Disziplin, erfordert sie Übung. Glücklicherweise gibt es viele Wege, Achtsamkeit zu praktizieren. In diesem Artikel werde ich Ihnen einige von ihnen vorstellen. Kommen Sie mit Bella und mir mit auf eine Reise zur inneren Ruhe.
Um die Achtsamkeit zu nutzen, müssen wir zuerst verstehen, was sie ist. Achtsamkeit ist keine Technik, die wir erlernen und dann in unseren Alltag einbauen. Sie ist eher ein Zustand des Seins, ein Weg, wie wir das Leben und die Welt um uns herum betrachten.
Achtsamkeit geht darum, vollständig präsent und engagiert in der aktuellen Situation zu sein. Es geht darum, die Welt so zu sehen, wie sie gerade ist, ohne sie durch die Linse unserer Vorurteile, Erwartungen oder Beurteilungen zu sehen. Wie Bella hebammen wir unsere Sinneswahrnehmung anstatt auf Autopilot zu gehen.
Die gängigsten Methoden zur Praxis der Achtsamkeit sind Meditation, Atemübungen und Yoga. Aber Achtsamkeit kann in jeden Moment unseres Lebens eingefloßen werden, ob wir arbeiten, essen, oder mit unseren Lieben sprechen. Sie erfordert nur unsere ehrliche Präsenz und Engagement.
Meditation ist eine wunderbare Methode, um Achtsamkeit zu kultivieren. Es ist eine Zeit, in der wir uns darauf konzentrieren können, präsent zu sein und unseren Geist zu beruhigen. Es gibt viele Arten von Meditationen, aber eine gemeinsame Basisstruktur besteht darin, sich auf den Atem zu konzentrieren und alle auftretenden Gedanken vorbeiziehen zu lassen.
Wenn wir meditieren, lassen wir die Gedanken kommen und gehen. Wir hindern sie nicht daran zu kommen und versuchen auch nicht, sie festzuhalten. Unsere Aufgabe besteht einfach darin, zu bemerken, dass sie da sind und dann unseren Fokus wieder auf den Atem zu richten. Dieser Prozess hilft uns, unser Bewusstsein zu vertiefen und uns mit dem gegenwärtigen Augenblick zu verbinden.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Meditation nicht immer einfach ist und es keine "richtige" oder "falsche" Art zu meditieren gibt. Es geht nicht darum, einen Zustand der „perfekten“ Ruhe oder Klarheit zu erreichen, sondern darum, präsent zu sein und das zu akzeptieren, was gerade vor sich geht, sei es bequem oder unbequem, friedlich oder turbulent.
Ich liebe Essen. Wer tut das nicht, nicht wahr? Aber wie oft essen wir und merken nicht wirklich, wie das Essen schmeckt oder wie es uns sättigt? Die Praxis des achtsamen Essens geht darum, jeden Bissen unseres Essens voll und ganz zu genießen.
Sie beginnt mit der Betrachtung unserer Speisen, dem Hineinriechen, und dem Wahrnehmen des Geschmacks und der Konsistenz in unserem Mund. Wir achten darauf, wie unsere Nahrung schmeckt, welche Textur sie hat, welche Aromen sie in unserem Mund freisetzt und wie sie sich auf dem Weg zu unserem Magen anfühlt. Wir essen langsam, kauen jeden Bissen gründlich und setzen unsere Gabeln zwischen den Bissen ab.
Achtsames Essen ist nicht nur eine angenehme Praxis, sondern kann uns auch helfen, besser zu essen und ein gesundes Verhältnis zu unserer Nahrung zu fördern. Durch das Aufmerksamkeit auf unser Essen, sind wir uns eher bewusst, wann wir satt sind und können so Überessen vermeiden. Es kann uns auch dabei helfen, dankbarer für das Essen zu sein, das wir haben, und uns bewusster darüber, wo unser Essen herkommt und wie es die Umwelt beeinflusst.
Achtsamkeit sollte nicht auf spezielle Praktiken oder bestimmte Momente des Tages beschränkt sein. Es ist eine Art zu leben, eine Art zu sein. Wir können Achtsamkeit in jeden Aspekt unseres Lebens einbringen, sei es beim Duschen, Putzen, Arbeiten oder Spielen.
Um achtsam zu sein, müssen wir einfach unsere volle Aufmerksamkeit auf die gegenwärtige Aufgabe richten. Anstatt beim Duschen an den anstehenden Tag zu denken, konzentrieren wir uns auf das Gefühl des Wassers auf unserer Haut, den Duft der Seife, den Klang des Wassers. Anstatt beim Putzen an all die Dinge zu denken, die wir tun müssen, konzentrieren wir uns auf die Bewegung unserer Hände, das Geräusch des Staubsaugers, das Gefühl der Sauberkeit und Ordnung, das wir schaffen.
Achtsamkeit im Alltag mag einfacher klingen, als es oft ist. Unser Geist ist darauf trainiert, in der Zukunft oder in der Vergangenheit zu sein, Sorgen zu machen oder zu planen. Doch mit Übung und Geduld können wir lernen, uns mehr auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren und ihn wirklich zu erleben.
Achtsamkeit ist ein Werkzeug, das uns helfen kann, bewusster zu leben, unsere Gedanken und Gefühle besser zu verstehen, und einen tieferen Sinn für den Frieden und die Ruhe zu finden. Genau wie Bella, die einfach da sitzt, den Schmetterling beobachtet und völlig im Jetzt ist. Das ist das Geschenk der Achtsamkeit: die Fähigkeit, jeden Moment unseres Lebens voll und ganz zu erleben.